Land Steiermark veröffentlicht Monitoringbericht der LLL-Strategie 2022
Wie hat sich die heimische Erwachsenenbildung in den letzten Jahren weiterentwickelt? Dieser Frage geht der Monitoringbericht der aktuellen LLL-Strategie des Landes nach. Der Bericht wurde in Zusammenarbeit mit dem Bildungsnetzwerk Steiermark im Frühjahr gestaltet.
Vor sechs Jahren wurde die steirische LLL-Strategie 2022 als Ergebnis eines partizipativen Entwicklungsprozesses veröffentlicht. Unter dem Leitspruch „Lernende fördern – Strukturen stärken – Kooperationen ausbauen“ wurden Zielsetzungen und Handlungsempfehlungen formuliert, die seitdem den strategischen Rahmen für Maßnahmen des Landes Steiermark bilden.
Zur Evaluierung und als Grundlage für die Weiterentwicklung der Strategie hat die Fachabteilung Gesellschaft vor kurzem einen Monitoringbericht herausgegeben. Dieser wurde unter Mitarbeit des Bildungsnetzwerks Steiermark erstellt und steht auf der Landesseite zum Download zur Verfügung:
MONITORINGBERICHT – LLL-STRATEGIE 2016–2022 >
Der Bericht gliedert sich in die in der LLL-Strategie definierten Handlungsfelder und analysiert, inwiefern die Zielsetzungen in den vergangenen fünf Jahren erreicht wurden.
Quellenübergreifende Datennutzung und zielgruppenspezifische Erhebungen
Die Erreichung der Zielsetzungen wurde durch Daten aus dem Förderberichtswesen sowie mithilfe externer Datengrundlagen (z.B. Statistik Austria) überprüft. Seit der Einführung der jährlichen Basisdatenerhebung durch das Bildungsnetzwerk Steiermark stehen zudem – dank der Mitwirkung von immer mehr engagierten steirischen Einrichtungen – jahresaktuelle und organisationsübergreifende Daten für die steirische Erwachsenenbildung zur Verfügung (nähere Informationen: www.erwachsenenbildung-steiermark.at/monitoring).
2021 wurden fünf zusätzliche zielgruppenspezifische Erhebungen durchgeführt, um qualitative Aussagen zu regionalen Fördermaßnahmen, pädagogischer Professionalisierung und zur Verankerung der LLL-Strategie zu erheben. Die Befragungen richteten sich neben Bildungseinrichtungen auch an Bibliotheken, Gemeinden, Regionalmanagements und die Abteilungen des Landes Steiermark. Denn in beinahe allen Ressorts des Landes Steiermark wird Erwachsenenbildung als Querschnittsmaterie wahrgenommen. Der Monitoringbericht zeigt einen Überblick über bestehende Förderstrukturen und regionale Initiativen und Themenschwerpunkte.
Entwicklungen in die richtige Richtung trotz herausfordernder Zeiten
Im Strategiezeitraum war die Erwachsenenbildung mit mehreren gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert und hat – wie die Daten zeigen – wesentliche Lösungsbeiträge geleistet:
Fluchtbewegungen machten die Entwicklung von weiteren, zielgruppenspezifischen Angeboten im Bereich der Basisbildung notwendig. Gleichzeitig durfte aber auf bestehende, „autochthone“ Zielgruppen nicht vergessen werden. Steirische Bildungseinrichtungen haben, gefördert durch das Land Steiermark, jährlich rund 200 Personen das Nachholen des Pflichtschulabschlusses und durchschnittlich 580 Teilnehmenden pro Jahr Basisbildungskurse ermöglicht.
Im Spannungsfeld zwischen Regionalisierung und Zentralisierung gilt es, Bildungsangebote für alle in der Steiermark lebenden Menschen unabhängig vom Wohnort zu ermöglichen, aber unter Berücksichtigung vorhandener Strukturen und effizienter Nutzung bestehender Ressourcen. 2020 gab es in der Steiermark rund 19.000 Bildungsangebote, rund die Hälfte davon fand im Zentralraum statt. Auch Bibliotheken stellten mehrere tausend Veranstaltungen pro Jahr zur Verfügung. Die Erhebungen zeigten auch Initiativen der Regionalmanagements und mehrere Gemeinden auf, die sich im Bereich des Lebensbegleitenden Lernens engagieren.
Bei der Auswahl von Inhalten müssen sowohl individuelle Bedarfe als auch gesellschaftlich wichtige Bildungsthemen Berücksichtigung finden. In den letzten Jahren gab es in allen Bildungsregionen Initiativen zu den Schwerpunktthemen des Landes Steiermark (neben Basisbildung auch Demokratiebildung, Elternbildung, Gesundheit, Gleichstellung, Klima und Umwelt, Fachkräfte und Digitalisierung).
Die Stärkung des Mobilen Lernens wurde bereits 2016 als strategisches Ziel beschrieben, gewann weiter an Bedeutung und erlebte eine Beschleunigung durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. 2021 fanden fast 20% der erfassten Bildungsangebote im digitalen Raum statt. Aber auch unabhängig davon wurden neue Formate entwickelt, um die überregionale Erreichbarkeit zu verbessern. Im Bereich der Bildungs- und Berufsorientierung waren dies z.B. die jährliche „BBO-Woche“ und neue Messe-Formate.
Dem Thema Qualitätssicherung wurde in der LLL-Strategie 2022 ein ganzes Handlungsfeld gewidmet. Zuletzt verfügten rund 80% der steirischen AnbieterInnen über Qualitätsnachweise: Sowohl förderspezifische Qualitätsvorgaben als auch der Nachweis von standardisierten Qualitätsmanagementsystemen wurden berücksichtigt.
Details und weitere Entwicklungen können im LLL-Monitoring-Bericht nachgelesen werden. Die Durchsicht lohnt sich auf jeden Fall für alle, die die steirischen LLL-Aktivitäten im Überblick haben möchten und aus der Vergangenheit für die Zukunft Schlüsse ziehen wollen …
Für Rückfragen:
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
A6 Bildung und Gesellschaft, Fachabteilung Gesellschaft
Referat Familie, Erwachsenenbildung und Frauen
Susanne Lucchesi Palli | susanne.lucchesi-pallli@stmk.gv.at | +43 (316) 877- 4909
Bereich Erwachsenenbildung | Landeskoordination Steiermark für Lebensbegleitendes Lernen