Monitoring: Ungebrochener Aufwärtstrend trotz herausfordernder Zeiten
Positive Nachrichten für die steirische Erwachsenenbildung bringen die Ergebnisse der aktuellen Basisdatenerhebung: In den letzten zwei Jahren wurden um 47 % mehr Bildungsangebote durchgeführt und um 50 % mehr Teilnahmen verzeichnet. Setzt sich diese Entwicklung fort, werden die Teilnahmen 2024 sogar über dem Niveau von 2019 liegen.
Bereits zum sechsten Mal hat das Bildungsnetzwerk Steiermark Kennzahlen zur Erwachsenenbildung erhoben, um Leistungen und aktuelle Entwicklungen sichtbar zu machen. Der neueste Ergebnisbericht ist ab sofort auf unserer Website zugänglich:
In diesem Beitrag finden Sie einen kleinen Auszug aus den Ergebnissen. Neben den erfreulichen Entwicklungstrends gibt es nach wie vor viele Herausforderungen, mit denen die Bildungseinrichtungen derzeit konfrontiert sind. Unser herzlicher Dank gilt allen Einrichtungen, die diese Datengrundlagen durch ihre engagierte Mitarbeit ermöglicht haben!
Die beliebtesten Weiterbildungsthemen
Am meisten Teilnahmen gab es in den Fachbereichen „Gesundheit, Wellness, Sport“ (68.009 Teilnahmen), „Natur, Umwelt, Landwirtschaft“ (34.851 Teilnahmen) und „Kunst, Kultur, Kreativität“ (34.796 Teilnahmen). Während die Gesundheitsthemen schon seit Jahren durchgehend auf Platz 1 liegen, erlebte der Umweltbereich im letzten Jahr ein Plus von 20 %. Das Interesse an Kultur und Kreativität war bereits im Vorjahr gestiegen. Den größten Zuwachs hatten Bildungsangebote zu gesellschaftspolitischen und wissenschaftlichen Themen (zuletzt +30 %).
Zahl der TrainerInnen weiterhin rückläufig
Trotz der gestiegenen Nachfrage ist die Anzahl der MitarbeiterInnen seit 2021 kontinuierlich gesunken. Besonders stark betroffen sind TrainerInnen (-26 %). Von den 7.326 erfassten TrainerInnen arbeiten die meisten als Honorarkräfte oder freie DienstnehmerInnen. Nur etwa jede/-r zehnte TrainerIn ist fest angestellt (4 % Vollzeit, 7 % Teilzeit). Viele Frauen lehren in Teilzeit oder ehrenamtlich, während die meisten Vollzeitstellen im Trainingsbereich von Männern besetzt sind.
Minimale Abwanderung aus dem ländlichen Raum
Im letzten Jahr haben sich acht Einrichtungen aus ländlichen Regionen zurückgezogen, während die Anzahl der Organisationen im Bereich rund um die Landeshauptstadt Graz stabil geblieben ist. 20 von 107 befragten Organisationen sind in allen steirischen Regionen aktiv.
Immer mehr Kurzveranstaltungen, Online-Veranstaltungen bleiben
In den letzten Jahren wurden maximal eintägige Veranstaltungen – insbesondere von Frauen – häufiger genutzt und machen mittlerweile 37 % aller Bildungsangebote aus. Auch digitale Bildungsangebote, die während der Corona-Zeit entstanden sind, sind weiterhin gefragt, obwohl inzwischen 82 % der Angebote wieder vor Ort stattfinden. Im Jahr 2023 gab es 1.867 Online-Angebote, 1.138 Blended-Learning-Angebote (eine Kombination aus Präsenz und Online) und 1.507 hybride Veranstaltungen, bei denen man entweder vor Ort oder online teilnehmen konnte.
Niederschwelliger Zugang wird immer schwieriger
Nicht nur potenzielle Teilnehmende spüren die Preissteigerungen und investieren nach Einschätzung der Einrichtungen deshalb weniger in Weiterbildung. Auch Unternehmen zeigten zuletzt weniger Bereitschaft, Weiterbildung zu fördern. Das führt dazu, dass Bildungseinrichtungen unter größerem Druck stehen, die Teilnahmegebühren so zu gestalten, dass Bildung leistbar bleibt, denn gleichzeitig steigen auch ihre eigenen Kosten zur Aufrechterhaltung des Bildungsbetriebs.
Kontakt und weitere Informationen
Weitere Informationen, wie zum Beispiel detaillierte Entwicklungsbetrachtungen zu allen Fachbereichen, finden Sie im aktuellen Ergebnisbericht. Alle bisherigen Monitoringberichte sind unter https://erwachsenenbildung-steiermark.at/netzwerk/themen-und-projekte/monitoring/ abrufbar. Bei Fragen und Anregungen stehen wir gerne zur Verfügung!