… wie vieles andere … was für den einen schwierig oder herausfordernd ist, ist für die andere einfach und leicht. Menschen sind gleichzeitig so unterschiedlich und dennoch gleich. Vieles ist relativ und dennoch nicht alles zu relativieren – denken wir an Gleichstellung und Menschenrechte …
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe Schwierigkeiten mit der Realität dieser „neuen Welt“, den Informationen über die Weltlage in den letzten Tagen und Wochen – es verlangt viel und was sich bei mir so breit manifestiert, ist Verwunderung. Wolfgang Ambros summt regelmäßig „Zwickt’s mi, I glaab I tram“ in meinem Kopf. Was alles aktuell in Frage gestellt wird, ist atemberaubend – mit einer Geschwindigkeit werden derzeit demokratische Grundpfeiler, internationale Zusammenarbeit und Menschenrechte in Frage gestellt, relativiert, dass man schon in Schnappatmung kommen kann. Diese aktuelle Wirklichkeit anzuerkennen, nicht zu frustrieren, sich einzuigeln, abzuschotten ist aktuell herausfordernd. Aber wann gab es mal eine nicht herausfordernde Zeit? Die Grundfrage ist, wie lernfähig sind wir, wie sozial, mutig und neugierig bleiben wir. Wir haben als Gesellschaft, als Menschheit bisher bewiesen, dass es ein enormes positives Potenzial zur Weiterentwicklung gibt. Manchmal gibt es Schleifen, Lernkurven sind keine Geraden. In vielen Jahren werden wir zurückblicken und sehen, was wir aus dieser Zeit mitnehmen – eine Zeit, die wir heute gestalten.
Dem Themenkomplex Gleichstellung, Menschenrechte und Antidiskriminierung als Jahresthema 2025 widmen wir auch unseren Tag der Weiterbildung am 18. September 2025 im Bildungshaus Schloss St. Martin. Vor Ort tauschen wir uns mit Expertinnen wie Lisa Heschl (Uni Graz, Europäisches Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie), Susanne Prisching (Gleichbehandlungsanwaltschaft Steiermark) und Daniela Grabovac (Antidiskriminierungsstelle Steiermark) aus – Raum und Zeit zur Reflexion und auch, um wieder zu erleben, dass wir keine Don Quijote’s sind.
In den Menschenrechten verankert ist auch das Recht auf Bildung – in diesem Sinne gilt es stetig Barrieren zu minimieren und abzubauen. Das unablässige Bestreben, den Zugang zu Bildungsinformation und Bildungsangeboten so niederschwellig und zeitgemäß wie möglich zu halten, ist auch Kern unserer Arbeit. Zu Jahresende haben wir gemeinsam mit unserem Webpartner qbits unsere Website und das Weiterbildungsnavi Steiermark optisch überarbeitet und nun im Frühjahr live geschaltet. Der gemeinsame Fokus lag dabei auf der Modernisierung des Designs und der besseren Wahrnehmbarkeit der Inhalte. Hellere Farben, eine klare Kennzeichnung interaktiver Elemente und eine besser lesbare Schrift sorgen für mehr Benutzerfreundlichkeit. Durch die Reduktion dunkler Elemente und Hintergründe entstand ein leichtes, ansprechendes Erscheinungsbild, das die relevanten Inhalte einfach und angenehm zugänglich macht. Das Team rund um Werner Haring und Daniel Brolli hat die Barrierefreiheit der Website gemäß den Web-Accessibility-Richtlinien verbessert, um Bildungsangebote und Informationen niederschwellig und barrierefrei zugänglich zu machen. Die Filtermöglichkeiten im Weiterbildungsnavi wurden neu gestaltet, sodass nun noch einfacher erkennbar ist, nach welchen Kriterien gesucht und gefiltert werden kann. Wir sind sehr froh, dass wir im Rahmen unserer Kernaufgaben hier auch Weiterentwicklung und kontinuierlichen Barriereabbau ermöglichen können – als Basis für den niederschwelligen Zugang zu den Bildungsinfos und den unglaublich vielfältigen und qualitätsvollen Bildungsangeboten der Erwachsenenbildung. Danke an dieser Stelle an unseren IT-Partner für die professionelle (und geduldige) Umsetzung und an das Land Steiermark, Gesellschaft, für die Rahmenbedingungen, die dieses Service möglich machen!
Um nochmals zum Start zurückzuspringen – dem Wörtchen „relativ“. Natürlich ist die Antwort, ob ein Bildungsangebot als teuer oder zugänglich wahrgenommen wird, auch relativ bzw. individuell. Diese individuellen Wahrheiten werden in Befragungen gesammelt und erzeugen Stimmungsbilder, die uns in unserer Arbeit mehr als nur begleiten. Können sich Menschen Bildung noch leisten, was motiviert und was hindert sie. Die Umfrage zu persönlichen „Motiven und Hindernissen für Weiterbildung“ haben wir nun ausgewertet und dürfen Sie gerne teilen. Danke an dieser Stelle an alle PartnerInnen, die diese wirklich breit im Netzwerk und auch im privaten Umfeld geteilt haben – über 600 Menschen haben daran teilgenommen – ein Blick auf die Erkenntnisse daraus lohnt auf jeden Fall.
Auch am Beginn des Jahres dürfen wir uns für das kooperative Engagement unserer Einrichtungen und Netzwerkpartnerschaften bedanken – Partnerschaften, die stetig wachsen – qualitativ und quantitativ. Danke an das Land Steiermark für die konsequente Unterstützung der Anliegen der Erwachsenenbildung und des Bildungsnetzwerks mit seinen Kernaufgaben auch in herausfordernden Zeiten! Entwickeln wir dieses Jahr 2025 gemeinsam positiv – lernfähig, hoffnungsvoll und empathisch!
Kerstin Slamanig und das Team im Bildungsnetzwerk
Geschäftsführung Bildungsnetzwerk Steiermark