Ich bin selbstbewusst und unabhängig – dank digitalem Know-how | Bildung für Erwachsene in der Steiermark

Ich bin selbstbewusst und unabhängig – dank digitalem Know-how

Beatrice Reicher ist ganz grundsätzlich eine sehr bildungshungrige Frau. Mit ihrer Weiterbildung „Let’s go digital“ hat sie nun nicht nur ihr digitales Wissen erweitert, der Lehrgang hat auch ihre Persönlichkeit und ihr Privatleben nachhaltig positiv beeinflusst.

Erwachsenenbildung neu denken, Bildung wirkt: Das Bild zeigt Betarice Reicher, die ihr digitales Wissen erweitert hat.
Beatrice Reicher@ GerdNeuhold

Was hat Sie bewogen, den Digitaltrainerinnen-Lehrgang „Let’s go digital“ zu besuchen?
Das Thema Digitalisierung ist einfach eines der wichtigsten unserer Zeit. Da braucht es entsprechendes Wissen und Können, um am Ball zu bleiben und den Anschluss nicht zu verlieren. Und den verliert man auch als relativ junger Mensch sehr rasch, wenn man sich nicht laufend weiterbildet. Die Entwicklung in diesem Bereich verläuft ja rasant. Was mir speziell wichtig war: neue, zeitgemäße Wege der Kommunikation zu finden – für mich und für das Unternehmen, in dem ich arbeite.

Wie sind Sie überhaupt auf das Angebot aufmerksam geworden?
Ich arbeite bei der Diözese Graz-Seckau – und der Lehrgang wurde vom Katholischen Bildungswerk in Verbindung mit dem Bildungsforum Mariatrost angeboten ­– mit einer Förderung seitens der Arbeiterkammer.

Ist man in solchen Basiskursen auch als junger Mensch gut aufgehoben?
Auf alle Fälle! Wir hatten Teilnehmer von Mitte zwanzig bis ins Pensionsalter. Der Lehrgang, der sechs Monate gedauert hat, war außerdem sehr breit gefächert. Da bekommt man Einblicke in die Welt der Sozialen Medien und ihre Nutzung, aber auch in Rechtsfragen und macht auch so Spezialbereiche wie Videoerstellung, Schnitt oder Podcasts durch. Ich habe mich zum Beispiel auf den Videobereich spezialisiert.

Wie wirkt sich dieses digitale Wissen nun in Ihrem Alltag aus?
Ich behaupte, dass ich jetzt eine durchaus umfassende digitale Kompetenz vorweisen kann. Im Arbeitsalltag lassen sich viele digitale Tools super integrieren – sie machen meine Arbeit einfacher, schneller, strukturierter und damit effizienter. Und natürlich auch zeitgemäßer. Allein wenn ich etwa an die digitale „To do-Liste“ denke, die mir einen klaren Überblick über meine Aufgaben gibt und mich erinnert. Da gibt es keine Zettelwirtschaft mehr.

Und: Ich kann mein digitales Wissen an meine Kolleginnen und Kollegen weitergeben. So können wir Projekte gemeinsam gut in Angriff nehmen, bearbeiten und teilen. Das erleichtert die Arbeit und gibt mir ein gutes Gefühl, weil ich helfen kann. Ich habe jetzt einen richtigen Lead in diesem Thema, das tut auch meinem Selbstwert gut.

Und privat?
Dadurch, dass ich aufgrund meiner digitalen Kompetenzen in der Arbeit schneller und flexibler bin, lebe ich stressfreier und es bleibt mir auch mehr Freizeit. Ich fühle mich – und ich bin es auch – selbstständiger und unabhängiger. Und ich muss zugeben: Es erfüllt mich mit Stolz, wenn ich sehe, was ich jetzt alles selber machen kann.

Sie haben zwei Kinder. Wie wichtig ist es da als Mutter dieses Fachwissen zu haben?
Enorm wichtig! Schon allein für die Kinder muss man dranbleiben, um zu wissen, womit sie sich in der digitalen Welt eigentlich beschäftigen. TikTok, SnapChat, Instagram – ich muss das ja nicht alles beherrschen und anwenden, aber ich sollte einfach Grundkenntnisse dazu haben, damit ich weiß, was mein Kind tut. Bereits in der Volksschule gibt es digitale Hausaufgaben. Die Kommunikation mit der Schule läuft digital. Wenn man da nicht einmal die Grundkenntnisse beherrscht, wird das wirklich problematisch.

Ihre Empfehlung in Sachen „digitale Kompetenz“?
Ich empfehle jedem, ganz egal in welchem Alter, an diesem Thema dranzubleiben! Die Entwicklungen beobachten, immer wieder auffrischen und schauen, ob und wo man Auf- oder Nachholbedarf hat und was es Neues gibt. Zum Glück werden diesbezüglich ja sehr viele, sehr gute Weiterbildungen angeboten – egal auf welchem Level man steht. Es gibt auch ganz großartige, niederschwellige Zugänge. Also keine Scheu haben, wenn man noch sehr wenige digitale Kompetenzen hat – sich einfach in einen Kurs setzen und einmal das digitale Einmaleins erlernen. Es zahlt sich aus, es ist mit enorm vielen Vorteilen verbunden. Und wenn man immer dranbleibt ist es auch nicht so schwierig, als wenn man einmal den Anschluss verloren hat. Sich hier nicht weiterzubilden, birgt wirklich die Gefahr, ein digitaler Analphabet zu werden.

Oft hört man: In meinem Alter zahlt sich das nicht mehr aus. Wie sehen Sie das?
Ganz falsch! Es ist nie zu spät, sich Kompetenzen, eben auch digitale, anzueignen – und es zahlt sich immer aus! Auch Senioren erleichtert digitales Know-how das Leben und sie verlieren nicht den Anschluss – ob Arztbefund, Ticketkauf oder Spiel mit dem Enkel, die Welt ist in vielen Bereichen eben vermehrt digital.

Gibt es schon weitere Weiterbildungspläne?
Ja! Im Oktober starte ich am WIFI den Diplomlehrgang „Human Resources Assistant“. Da freue ich mich schon riesig darauf!

Bildung wirkt … beflügelnd! Bildung macht motivierter, unabhängiger und selbstbewusster. Vor allem wenn man sein neu Erlerntes weitergeben darf und kann.

Das Interview erschien am 4. September 2023 auch in der Woche Steiermark. Vielen Dank an die WOCHE Steiermark für die Berichterstattung und Kooperation!

Weiterführende Informationen

Im Weiterbildungsnavi Steiermark finden Sie tausende Bildungsangebote zu unterschiedlichen Themen. Es ist bestimmt auch etwas für Sie dabei! Hier finden Sie auch Informationen zu den Angeboten des Katholischen Bildungswerks und dem Bildungsforum Mariatrost sowie unterschiedlichste Weiterbildungen zu Digitalisierung.

Und wenn Sie noch nicht ganz wissen, welche Chancen es für Sie im Bildungskontext gibt: Information und Beratung zu allen Fragen der Aus- und Weiterbildung für Erwachsene erhalten Sie im Bildungsnetzwerk Steiermark anbieterneutral und kostenlos:

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