Presseinformation: Ehrenamt in der Erwachsenenbildung – Engagement mit hohem Mehrwert | Bildung für Erwachsene in der Steiermark

Presseinformation: Ehrenamt in der Erwachsenenbildung – Engagement mit hohem Mehrwert

Dezember 2023

Presseinformation, Graz am 15. Dezember 2023

Das Ehrenamt wird zwar nicht vorrangig mit der Erwachsenenbildung in Verbindung gebracht, aber auch in diesem Bereich wären viele Angebote ohne die Freiwilligen nicht möglich. Wie die jüngste Datenerhebung des Bildungsnetzwerks Steiermark zeigt, beschäftigt mehr als ein Viertel der befragten Einrichtungen Ehrenamtliche – und zwar im Schnitt 28 Prozent. Die Freiwilligen leisten damit nicht nur einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft, sondern fördern mit ihrem Engagement auch ihr eigenes körperliches und geistiges Wohlbefinden.

“Mir ist es in meinem Leben immer gut gegangen. Deshalb ist es für mich selbstverständlich, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und mich für andere zu engagieren. Und ich möchte Freude in das Leben der Menschen bringen – ihnen zeigen, dass es schön und sinnvoll ist, am Leben zu sein. Der Bildungsbereich ist dahingehend ganz wesentlich; da kann es gar nicht genug Angebote geben“, nennt Maria Macek die Gründe dafür, warum sie seit nunmehr 36 Jahren ehrenamtlich für das Katholische Bildungswerk in Krieglach im Einsatz ist. Die 78-jährige ist damit eine von fast 400.000 Steirerinnen und Steirern, die sich der Freiwilligenarbeit verschrieben haben – etwa 27.000 davon engagieren sich im Bildungsbereich. Die meisten Freiwilligen finden sich dabei übrigens in der Altersgruppe der 50- bis 59-jährigen. Und was konkret die Einrichtungen der Erwachsenenbildung angeht, so hat mehr als ein Viertel aller Organisationen Ehrenamtliche beschäftigt. Dort arbeitet sogar jeder Dritte freiwillig, wie aus der jüngsten Datenerhebung durch das Bildungsnetzwerk Steiermark hervorgeht. Bei fünf der befragten Einrichtungen liegt der Freiwilligenanteil bei mehr als der Hälfte und eine Einrichtung bringt es sogar auf 92 Prozent.

Freiwillige Leistung ist gesicherte Qualität
„Ohne Ehrenamtliche könnten wir unseren Auftrag zur Bildungs-Nahversorgung gar nicht erfüllen,“ betont beispielsweise Martina Platter, Geschäftsführerin des Katholischen Bildungswerkes, die hohe Bedeutung der Freiwilligenarbeit. Und erklärt: „Wir suchen in den Pfarren immer wieder ganz bewusst nach Menschen, die uns freiwillig unterstützen. Nur so können wir auch in den Regionen ein entsprechendes Bildungsangebot bereitstellen. Zum Glück gibt es quer durch die Steiermark immer wieder bildungsaffine Menschen, die bereit sind, ihr Wissen und Können unentgeltlich weiterzugeben, weil ihnen Bildung so ein großes-auch gesellschaftspolitisches- Anliegen ist. Jeder der sich für Bildung interessiert, kann Bildungsverantwortlicher werden und wird vom Bildungswerk in seiner Arbeit unterstützt. Das kann eine pensionierte Lehrerin genauso sein wie ein ehemaliger Bankbeamter. Platter: „Wir bieten aber natürlich auch Aus- und vor allem Weiterbildungen an, die an den Bedürfnissen der Ehrenamtlichen sind und oft auch mit ihnen gemeinsam entwickelt werden.

Profit für die Gesellschaft – und für das eigene Wohlbefinden
Auch bei der Urania wäre so manches Angebot ohne engagierte Ehrenamtliche nicht möglich, wie Geschäftsführer Wolfgang Moser bestätigt: „Ich denke da etwa an die ehrenamtlichen LesepatInnen im Bereich Basisbildung und Pflichtschulabschluss. Das sind Personen, die ganz explizit und intensiv auf die
unterschiedlichen Lernbedürfnisse dieser Personen eingehen. Für dieses besonders zeitintensive Arbeiten braucht es das Ehrenamt. Mit ihren meist geringen Wochenstunden und aufgrund der laufenden Subventionskürzungen wäre das mit den Hauptamtlichen einfach nicht umsetzbar. Ohne unsere Ehrenamtliche müssten wir wohl auf viele interessante Angebote verzichten.“

Was Moser zu denken gibt: „Die Bereitschaft zum Ehrenamt geht merklich zurück. Vor allem langjährige Bindungen werden immer seltener. Der Pool an Freiwilligen muss somit immer wieder neu aufgebaut werden.“ Und zur Motivation fürs Ehrenamt meint er: „Dem freiwilligen Engagement liegen sehr oft idealistische Ziele zugrunde. Viele Menschen haben ein Anliegen – an der Umwelt, der Mitwelt oder generell der Gesellschaft. Es sind Personen, die einfach etwas bewirken wollen – abseits von finanziellen Interessen.“ Außerdem: Für viele ist das Vortragen und Lehren ihre ganz persönliche Art der Weiterbildung und geistigen Fitness.

Auch WissenschaftlerInnen, allen voran SoziologInnen und MotivforscherInnen, weisen vermehrt auf die positiven Auswirkungen ehrenamtlicher Tätigkeit hin und kommen zu dem Schluss: Wer sich engagiert, hat bessere Chancen fit und glücklich zu sein! So sieht beispielsweise auch der renommierte deutsche Glücksforscher Karlheinz Ruckriegel das Ehrenamt als wirkungsvolles Mittel, um die Lebenszufriedenheit zu erhöhen.

Im Weiterbildungsbereich etwas für die Gesellschaft und gleichzeitig auch für sich selbst tun – das wäre also ein schöner und lohnender Vorsatz für das neue Jahr.

Kontakt und Rückfragen

Bildungsnetzwerk Steiermark
Mag.a (FH) Kerstin Slamanig | Geschäftsführung Bildungsnetzwerk Steiermark
kerstin.slamanig@eb-stmk.at | +43 664 4186814 | https://erwachsenenbildung-steiermark.at

Mag.a Johanna Vucak | Pressearbeit Bildungsnetzwerk Steiermark
johanna.vucak@eb-stmk.at | +43 664 4123223 | https://erwachsenenbildung-steiermark.at