Netzwerktreffen der ARGE Steirische Erwachsenenbildung

Im Rahmen des Netzwerktreffens wurde am 30. April 2024 der Letztschliff an der kooperativ erarbeiteten „Steirischen Erklärung der Erwachsenenbildung“ vorgenommen. Diese wird am 24. Mai 2024 dem steirischen Bildungslandesrat Werner Amon feierlich übergeben und der Öffentlichkeit präsentiert.

Für die gemeinsame, abschließende Arbeit an der „Steirischen Erklärung der Erwachsenenbildung“ war unverzichtbar, auch kurz Rückschau zu halten, nicht aus historisierender Nostalgie, sondern als Beleg dafür, was aus einem gemeinsam erarbeiteten Papier entstehen kann, wenn es mit ernsthaftem Umsetzungswillen postuliert und weiterverfolgt wird. 25 Jahre nach der öffentlichen Präsentation der „Grazer Erklärung zur Erwachsenenbildung“ im Jahre 1999 werden mit der „Steirischen Erklärung der Erwachsenenbildung“ jetzt Perspektiven, Positionen, programmatische Aussagen formuliert, die für die nächsten Jahre Orientierung, Grundlage und Anstoß für erforderliche Weiterentwicklung für die Erwachsenenbildung in der Steiermark bieten.

Peter Härtel, Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft, war bereits bei der Formulierung der Grazer Erklärung 1999 federführend – er fasste im Rahmen des Netzwerktreffens die Entwicklungen der Erwachsenenbildung seit 1999 in aller Kürze zusammen:

In den 1990er Jahren standen tiefgreifende Änderungen an, die die Steiermark besonders betrafen: Fall des Eisernen Vorhanges, Öffnung nach Südost, Folgen des Niedergangs der Verstaatlichten Industrie und des Bergbaus, Beitritt zur EU, damit Integration in den Westen, gleichzeitig Vorzeichen der digitalen Revolution, erste Schritte ins Internet und Manches mehr. Dass dies nicht nur den formalen Bildungssektor herausfordern würde, war der ARGE Steirische Erwachsenenbildung sehr bewusst. Auch europäische Entwicklungen wiesen auf die wachsende Bedeutung der Erwachsenenbildung als längsten und größten Bereich des Bildungswesens hin.

Hier dazu einige der wesentlichen Entwicklungen seit 1999 in der Steiermark.

Es wird nicht behauptet, dass all dies durch die „Grazer Erklärung“ entstanden ist. Aber Vieles wäre nicht oder nicht so entstanden, wenn es die „Grazer Erklärung“ nicht gegeben hätte und wenn die Anliegen, die in dieser formuliert wurden, nicht konsequent verfolgt worden wären.

Zeitgleich mit der Präsentation der „Grazer Erklärung“ wurde die Veranstaltungsplattform www.eb-stmk.at freigeschaltet, die erste interaktive Seminar- und Kursdatenbank Österreichs im Internet, die heute als Weiterbildungsnavi Steiermark unverzichtbarer Bestandteil der regionalen EB-Landschaft ist und die Gründung des Bildungsnetzwerkes Steiermark im Jahre 2002 erfolgte gerade rechtzeitig, um die ersatzlose Auflösung der Förderungsstelle des Bundes für Erwachsenenbildung aufzufangen – ohne diese Gründung hätten viele der weiteren Aktivitäten in der Steiermark nicht durchgeführt werden können.

Diese weiteren Aktivitäten wurden entscheidend gefördert vom im Jahre 2003 neu eingerichteten Bildungsressort in der Steiermärkischen Landesregierung. Hier hatte das Bildungsnetzwerk Steiermark von Beginn an eine Anlaufstelle für Unterstützung, Begleitung und Förderung, zur Errichtung einer Geschäftsstelle und Ressourcen für Angebote, Entwicklungen und Projekte. Dies ist nach wie vor österreichweit beispielhaft. Dies betraf vor allem auch den Auf- und Ausbau der anbieterneutralen Bildungsberatung in der Steiermark, ein Hauptthema der „Grazer Erklärung“, auch unter Nutzung von ESF-Mitteln aus Bundesprogrammen. Wenn dieses Angebot auch aus programmtechnischen Gründen an seine Grenzen stieß – die Steirische Erwachsenenbildung hat hier österreichweit Pionierrolle eingenommen.

Österreichweit einzigartig waren und sind die Programme zur Qualitätsentwicklung und -Zertifizierung, die vor allem auch kleineren Organisationen den Weg zu einem formalen Nachweis und zum Ö-Cert ebneten und auch die Steirischen Strategien zu LLL und BBO, Entwicklung mit wesentlicher Einbindung des EB-Bildungsnetzwerkes, verbunden mit Aktionsplänen, auch auf Basis von Projekten, die vom Netzwerk getragen wurden, sind Meilensteine auch für die Erwachsenenbildung in der Steiermark. Damit einher gehen die Einrichtung von strategischen und operativen Gremien zur BBO, mit zahlreichen Arbeitsgruppen, die auch die Erwachsenenbildung wesentlich betreffen. Das Netzwerk der Regionalen BBO-KoordinatorInnen (RBBOKs) ist österreichweit einzigartig.

Auch auf nationaler Ebene, europäisch und international ergaben sich wesentliche Entwicklungen, zum Teil mit intensiver Beteiligung der Steiermark – es ist viel geschehen, es wurde viel entwickelt und umgesetzt. Heute stehen wir vor neuen Herausforderungen.

Mit der Steirischen Erklärung zur Erwachsenenbildung 2024 setzen sich die Verantwortlichen zum Ziel, unter neuen Rahmenbedingungen und Herausforderungen in den nächsten Jahren ebenso Wirksamkeit zu erlangen wie die „Grazer Erklärung“ vor 25 Jahren. Wenn alle beteiligten Kräfte daran mitwirken, werden sich daraus auch weiterhin entscheidende Entwicklungen für die Erwachsenenbildung in der Steiermark ergeben!

Die steirische Erklärung der Erwachsenenbildung wird am 24. Mai 2024 im Steiermarkhof präsentiert, wir laden Sie herzlich ein!

Anmeldungen zum Abschluss(fest) und der Präsentation der „Steirischen Erklärung der Erwachsenenbildung“ bitte an: