Neue Studie: Bildung und digitale Kompetenzen im Alter
Eine neue Studie im Auftrag des Bundesministeriums ist erschienen: Kolland, F., Bohrn, K., Rohner, R., Greber V., Gallistl, V. (2022). Bildung und digitale Kompetenzen im Alter. Wien: BMSGPK
In dieser neuen Studie wurde erstmals die Vielfalt der digitalen Praktiken von Menschen in der nachberuflichen Phase erfasst und folgend der Fokus auf die Ableitungen entsprechender Unterstützungsmöglichkeiten für die unterschiedlichen Zielgruppen älterer Menschen gelegt.
Eines der zentralen empirischen Ergebnisse der Studie ist, dass 75% der älteren ÖsterreicherInnen in digitale Praxisformen auf mindestens eine Art und Weise involviert sind und damit eine beeindruckende Vielfalt an digitalen Praxisformen sichtbar wird, in die ältere Menschen eingebunden sind. Gleichzeitig werden bestehende soziale Ungleichheiten im Zugang und in der Nutzung digitaler Technologien deutlich, da 25 % der befragten älteren Menschen angeben, keine digitalen Technologien zu nutzen. Die Nicht-Nutzung ist jedoch lt. Studienergebnis nicht unbedingt gleichbedeutend mit digitaler Exklusion, denn 46% der „Nicht-NutzerInnen“ geben an, bei Bedarf digitale Geräte über andere Personen zu verwenden, was die Bedeutung der sozialen Einbindung älterer Menschen auch in diesem Kontext hervorhebt.
Die Studie zeigt sowohl die Bedeutung niederschwelliger Bildungsangebote auf, wobei es hierbei gilt v.a. bildungsferne und einkommensschwächere ältere Menschen zu erreichen, als auch Notwendigkeiten in den Zielgruppenbeschreibungen und Kompetenzmodellen für ältere Menschen, denn gängige Kompetenzmodelle befassen sich meist nur am Rande mit den digitalen Praktiken älterer Menschen, betrachten die Kompetenzentwicklung ausschließlich in schulischen oder beruflichen Zusammenhängen oder verengen die Frage nach digitaler Kompetenz auf die Nutzung oder Nicht-Nutzung digitaler Geräte.
Download (PDF) der neue Studie: Kolland, F., Bohrn, K., Rohner, R., Greber V., Gallistl, V. (2022). Bildung und digitale Kompetenzen im Alter. Wien: BMSGPK