Validierung im Berufsfeld der Erwachsenenbildung | Bildung für Erwachsene in der Steiermark

Validierung im Berufsfeld der Erwachsenenbildung

Juni 2021

Literaturhinweis auf eine Neuerscheinung zu Kompetenzanerkennung und Validierungspraxis in der Erwachsenen- und Weiterbildung.

Elke Gruber, Peter Schlögl, Philipp Assinger, Karin Gugitscher, Norbert Lachmayr, Birgit Schmidtke: Kompetenzanerkennung und Validierungspraxis in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Theoretische Bezüge und empirische Befunde. wbv media 2021.

Das Berufsfeld der Erwachsenenbildung hat in den letzten Jahrzehnten eine Entgrenzung erfahren, die Tätigkeiten und Anforderungen an die ErwachsenenbildnerInnen werden durch unterschiedlichste Aufgaben abseits der Lehre in der Administration, Beratung, Konzeption von Bildungsangeboten, der Bewerbung und Kommunikation etc. immer vielfältiger.

Das vorliegende Buch erläutert die Möglichkeiten und Wege, diese vielfältigen Aufgaben und Erfahrungen abzubilden – und die zum Teil informell erworbenen Fachkenntnisse der im Erwachsenenbildungsbereich Tätigen objektiv festzustellen und anzuerkennen, sie zu validieren und damit sichtbar zu machen.

Fachlich Interessierten wird hier Einblick in die wissenschaftlichen Grundlagen der Kompetenzanerkennung und die Bedeutung von Validierungsprozessen für die vielfältigen Bestrebungen zur Professionalisierung und Qualitätsorientierung in der Erwachsenenbildung geboten.

Die Grundlage bildet dabei ein Forschungsprojekt zur wissenschaftlichen Begleitung der Weiterentwicklung der wba (Weiterbildungskademie Österreich) zwischen 2016 und 2018. Exemplarisch werden drei Qualitätssicherungsansätze vorgestellt und erläutert, dies sind die CEDEFOP-Leitlinien, das Nordic Model sowie die Österreichische Validierungsstrategie.

Insgesamt wird deutlich gemacht, dass es sich bei der Kompetenzanerkennung um einen komplexen Aushandlungsprozess handelt, der von den wba-Mitarbeiterinnen viel Expertise im Fachbereich sowie bei der Einschätzung und Bewertung von Nachweisen erfordert. Die AutorInnen betonen hierbei, dass die Anforderungen an wba-MitarbeiterInnen über bisherige Beratungsverständnisse hinausgehen.

Ob dies in weiterer Folge in ein Tätigkeitsprofil für Validierungsfachkräfte münden sollte, ist zu beobachten. Kompetenzanerkennung verfügt jedenfalls über Potenziale, ein wichtiges Handlungsfeld innerhalb der Erwachsenenbildung zu werden. Die Professionalisierungsbestrebungen in der Erwachsenenbildung werden auch in Zukunft Transparenz und Vergleichbarkeit bei den unterschiedlichen Ausbildungen und Qualifikationen bedeutsam machen, die Zuordnung des wba-Zertifikats zur zertifizierte/n Erwachsenenbildner/in in den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) 2020 zeugt bereits davon.

Mag.a Ellen Hoppenbrouwers

Weiterbildungsnavi Steiermark, Kommunikation