Literaturhinweis: Schriftlos heißt nicht sprachlos | Bildung für Erwachsene in der Steiermark

Literaturhinweis: Schriftlos heißt nicht sprachlos

März 2024

Schriftlos heißt nicht sprachlos, Band 4: Kaleidoskop der Worte. Spiegelungen, bunte Bilder und vielfältige Perspektiven.

Das Bild zeugt zwei Cover des Buches "schriftlos heißt nicht sprachlos" von der Zentralen Beratungsstelle für Basisbildung und Alphabetisierung.
Foto: Basisbildung und Alphabetisierung

Vielfältige Texte, die Barrieren abbauen
Lebensbegleitendes Lernen ist zu einem wichtigen Erfolgsmotor unserer Gesellschaft geworden. Umso wichtiger ist es, auch jenen eine Stimme zu verleihen, die nicht unter den besten Voraussetzungen ins Leben starten konnten und möglicherweise erst spät die Chance erhalten, sich grundlegende Kompetenzen anzueignen.

Anlässlich des Weltalphabetisierungstages 2023 unterstützte die Zentrale Beratungsstelle für Basisbildung abermals die Aktion „schriftlos heißt nicht sprachlos“. Aktuelle und auch ehemaligeTeilnehmerinnen und Teilnehmer von Basisbildungskursen wurden dazu eingeladen, sich mit ganz persönlichen Texten zu beteiligen. Im Vorwort des nunmehr vierten Bandes betont Doris Wyskitensky, Leiterin der Abteilung Erwachsenenbildung im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, „dass Personen trotz geringer Literalität ihre Gedanken, Positionen und Meinungen eloquent in Worte fassen können“. Sie sieht dies auch als „starkes Zeichen, wie erfolgreich Lesen und Schreiben lernen im Erwachsenenalter sein kann“.

Im vorliegenden Band „Kaleidoskop der Worte“ sind über 100 Texte versammelt, die als Erzählung, Gedicht oder Sammlung von Gedanken, Lebenswelten von Betroffenen wiedergeben. Viele von ihnen schreiben bereits selbst, andere wählten noch die Methode des „Stellvertretenden Schreibens“ was bedeutet, dass eine Basisbildnerin oder ein Basisbildner bei der Verschriftlichung half.

Inhaltlich spannt sich der Bogen von phantastischen Erzählungen über Reisen, Gedanken, Erlebnisse im Alltag bis hin zu Zukunftsvisionen. Jede Geschichte weckt Emotionen: man staunt, freut sich, leidet mit, kämpft, gewinnt, verliert, lacht, weint. Das mag vor allem daran liegen, dass die Texte so authentisch sind, wie Texte nur sein können.

Fazit:
Das Buch „schriftlos heißt nicht sprachlos“ ist in vielerlei Hinsicht zu empfehlen: Es macht Mut sich zu artikulieren. Es bietet Menschen eine Plattform, die sich ihre Kompetenzen oftmals hart erkämpft haben. Es ist kostenlos und damit tatsächlich für alle zugänglich. Und es ist rundum einsetzbar: Als Lese- und Vorlesestoff, für Großeltern, Eltern, Kinder, Lehrer, Erwachsenenbildner und Erwachsenenbildnerinnen und viele andere mehr. Und es zeigt uns allen, dass es durchaus Sinn macht, sich an „ganz gewöhnlichen Vorbildern“ zu orientieren. Immerhin haben diese auch mit realen Herausforderungen zu kämpfen.

Hier geht es zur kostenlosen Online-Version. Die ebenfalls kostenlose Printversion ist via Mail bei der Zentralen Beratungsstelle erhältlich (Hrsg. von der Zentralen Beratungsstelle für Basisbildung und Alphabetisierung. Linz: druck.at 2023).

Bildungsnetzwerk Steiermark

Mirella Kuchling