Neueste Monitoringergebnisse aus der steirischen Erwachsenenbildung veröffentlicht | Bildung für Erwachsene in der Steiermark

Neueste Monitoringergebnisse aus der steirischen Erwachsenenbildung veröffentlicht

Oktober 2023

Die Ergebnisse der diesjährigen Basisdatenerhebung zeigen erstmals wieder einen deutlichen Erholungstrend nach den Krisenjahren rund um Covid-19. Es wurden wieder mehr Bildungsangebote durchgeführt – vor allem in Präsenz – und mehr Teilnehmende verzeichnet. Einrichtungen melden jedoch, dass der „Fachkräftemangel“ nun auch in der Erwachsenenbildung angekommen ist.

Seit 2019 werden einmal jährlich Kennzahlen aus der steirischen Erwachsenenbildung erhoben, um Leistungen und aktuelle Entwicklungen innerhalb der Branche kontinuierlich sichtbar zu machen. Der neueste Ergebnisbericht wurde vor kurzem auf unserer Website veröffentlicht und ermöglicht Einblicke zu unterschiedlichen Fragestellungen.

Einen „Vorgeschmack“ auf Entwicklungen, die das Bildungsnetzwerk als besonders zentral für die Netzwerkarbeit erachtet, erhalten Sie nachfolgend kurz zusammengefasst:

Mehr Bildungsangebote für Erwachsene in der Steiermark

Im Jahr 2022 wurden von den befragten steirischen Einrichtungen 21.637 Bildungsangebote durchgeführt. Die Anzahl der Angebote ist im Vergleich zum Vorjahr um 25% gestiegen. Je nach Themen fielen die Zuwächse geringer oder stärker aus. Die meisten Angebote gab es zu den Themen „Gesundheit, Wellness, Sport“ (3.776), im Bereich der beruflichen Weiterbildung rund um „Technik, Handel, Gewerbe, Tourismus“ (2.632) und zu Sprachen (2.109). Ein besonders nenneswertes Come-Back erlebte der Fachbereich „Lebensorientierung“, dessen Angebote sich 2022 mehr als verdoppelten.

Insgesamt wurden auch wieder um 27% mehr Teilnahmen erfasst (282.106), das größte TeilnehmerInnen-Wachstum hatte der Fachbereich „Kunst, Kultur, Kreativität“.

Präsenz oder Online? – über das Vereinen unterschiedlicher Bedürfnisse

2022 fanden 82% der Bildungsangebote wieder vor Ort statt – das sind um 14% mehr als 2021. Analog dazu gingen Formate, die (teilweise) im digitalen Raum stattfinden, zurück. Davon betroffen waren insbesondere Blended-Learning-Formate, die nur noch 2% des Marktes ausmachen. Die befragten Einrichtungen gaben an, dass von Seite der Teilnehmenden zunehmend ortsflexible Angebote nachgefragt werden. Das ist in der Umsetzung jedoch nicht nur eine Kostenfrage, sondern auch schwer mit jenen Zielgruppen vereinbar, die gerade das Zusammenkommen vor Ort schätzen. 6% der Bildungsangebote sind hybride Formate und ermöglichen sowohl eine Präsenz- als auch eine digitale Teilnahme.

Rückkehr der Ehrenamtlichen, aber weniger TrainerInnen

Im Jahr 2022 wurden in der steirischen Erwachsenenbildung 8.691 MitarbeiterInnen erfasst, wovon sich abermals nur 20% in einem Angestelltenverhältnis befinden. Insbesondere im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie war ein deutlicher Einbruch bei ehrenamtlichen MitarbeiterInnen zu beobachten. Viele Bildungseinrichtungen sind jedoch auf das Engagement von Freiwilligen angewiesen. Glücklicherweise hat sich ihre Gesamtanzahl mittlerweile wieder erholt.

Die meisten MitarbeiterInnen sind TrainerInnen (6.651), ihre Anzahl ist seit 2021 rückläufig. Mehrere Einrichtungen gaben an, dass es derzeit – wie in vielen anderen Branchen – Probleme bei der Personalfindung und -bindung gibt. Die meisten TrainerInnen werden weiterhin als Honorarkräfte oder freie DienstnehmerInnen beschäftigt (85%).

Ist Bildung in Zeiten der Teuerung leistbar?

Auf die Frage nach aktuellen Herausforderungen wurden vor allem Entwicklungen rund um die aktuelle Steigung der (Lebens-)Erhaltungskosten benannt. Diese betrifft nicht nur die Erwachsenenbildung, sondern vor allem ihre Lernenden. Als notwendige Unterstützungsleistungen wurde z.B. die Anpassung der Fördersummen sowie ein Ausbau der Individualförderungen für Teilnehmende genannt. Die Entwicklungsbeobachtung der letzten Jahre zeigt: Wann immer der Anteil öffentlicher Förderung zurückging, stieg der Anteil der TeilnehmerInnen-Beiträge – also die Kosten für Lernende. Umgekehrt konnten durch steigende öffentliche Förderungen sowohl TeilnehmerInnen als auch Unternehmen entlastet werden.

Kontakt und weitere Informationen

Weitere Ausführungen finden Sie im Ergebnisbericht der Basisdatenerhebung 2023 (Daten 2022). Alle Monitoringberichte aus den letzten Erhebungsjahren finden Sie unter https://erwachsenenbildung-steiermark.at/netzwerk/themen-und-projekte/monitoring/

Bildungsnetzwerk Steiermark

Mag.a Marlies Kern