Ö-CERT Jahresbericht 2023
Der aktuelle Jahresbericht zum Qualitätsrahmen für die Erwachsenenbildung in Österreich, der die zentralen Ergebnisse, Themen und Handlungsfelder des letzten Jahres beschreibt, liegt nun vor.
Ö-Cert: Der Österreichische Qualitätsrahmen
Hinter dem Qualitätsrahmen für die Erwachsenenbildung in Österreich, kurz Ö-Cert, steht eine Kooperation des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung und der Länder gemäß Vereinbarung Art. 15a B-VG. In Kraft getreten ist diese Zertifizierung 2012, beim vorliegenden Jahresbericht handelt es sich um den insgesamt zwölften.
Ö-Cert ist mittlerweile zum Gradmesser für Qualität in der Erwachsenenbildung geworden, hat sich als Marke etabliert und ist fixer Bestandteil der Bildungslandschaft Österreichs.
Überblick: Die Jahre 2011 bis 2023
Innerhalb des Zeitrahmens von 1. Dezember 2011 bis 31. Dezember 2023 gingen bei Ö-Cert insgesamt 1.425 Registrierungen ein. 1.395 Anbieter verfügen nun über diesen Qualitätsrahmen (573 Organisationen und 822 Zweigstellen). Von den angegebenen 1.425 Registrierungen sind derzeit 558 Bewerbungen noch in Bearbeitung. So wie seit 2019 war auch im letzten Jahr die ISO-Norm 9001 das am meisten verwendetet Qualitätsmanagement, gefolgt von OÖ-EBQ und CERT NÖ.
Auch für das Jahr 2023 darf auf eine erfolgreiche Bilanz zurückgeblickt werden: der Akkreditierungsgruppe wurden im Zeitraum vom 1. Jänner bis 31. Dezember 243 Ansuchen vorgelegt, abgelehnt wurden fünf um Zertifizierung ansuchende Einrichtungen. Auch das Interesse aus dem Ausland wächst: 13 Organisationen aus Deutschland, der Schweiz, Italien und Belgien erhielte einen positiven Bescheid.
Die Steiermark liegt bei der Anzahl der bisher vergebenen Ö-Cert mit 88 Inhabern (inklusive mitakkreditierter Zweigstellen) übrigens an dritter Stelle hinter Wien (172) und Oberösterreich (107).
Themenschwerpunkt Qualität digitaler Bildung
Die Akkreditierungsgruppe beschäftigte sich im Jahr 2023 gemeinsam mit der Geschäftsstelle mit etlichen aktuellen, erwachsenenbildungsrelevanten Themen. Anhand der Studie zu „Qualitäten digitaler Bildung. Qualitätssicherung und -kriterien der digitalen Erwachsenenbildung im Rahmen von Ö-Cert“ wurde zum Beispiel erhoben, ob die Qualitätsstandards und -kriterien auch dem digitalen Segment gerecht werden. Verfasser der Studie ist Thomas Szammer, Karl-Franzens-Universität, betreut wurde er von Elke Gruber. Es zeigte sich anhand der stichprobenartig ausgewählten 56 Organisationen, dass Ö-Cert in diesem Kontext einen soliden Rahmen für die neuen Herausforderungen darstellt. Konkret ging es um die Themenbereiche Organisation und Management, Personalmanagement, Homepage und Lernumgebung, Programmplanung sowie Gestaltung, Durchführung und Evaluation der Angebote. Die aus den Ergebnissen abgeleiteten Qualitätskriterien wurden zu einer „Checkliste für digitale Bildung“ zusammengefasst. Hervorgegangen ist daraus auch eine Empfehlung für die Förderstellen der Länder, wie Qualität von E-Learning-Kursen beurteilt werden könnte.
Projektendbericht: Qualitäten digitaler Bildung. Qualitätssicherung und -kriterien der digitalen Erwachsenenbildung im Rahmen von Ö-Cert, 2022.
Masterarbeit: Thomas Szammer: Qualitäten digitaler Bildung. Qualitätssicherung und -kriterien digitaler Lernräume, 2023.
Der gesamte Ö-CERT Jahresbericht 2023 findet sich hier >